Mittwoch, 4. März 2015

Traumhafter Dattel-Tahin-Kuchen mit Walnüssen, Granatapfelkernen und Dattelkaramell

Heute mal ein fun fact aus meiner persönliche kulinarischen Kuchenkarriere :D Das war das nämlich so: Meine Eltern sind gelinde gesagt nicht gerade die begeistertsten Hobbybäcker. Und das waren sie auch nicht, als ich noch klein war. Mein Kuchenhorizont erschöpfte sich damals also in Grossmutters Schoggicake. Von Betty Bossi :D Dann an einem dieser glorreichen Tage, vielleicht in der 3.  Klasse, beschlossen meine Freundin und ich, uns selber einen Kuchen zu backen. Ganz allein! Manche hielten uns für frühreif und grössenwahnsinnig, aber wir beide gingen ohne zu zögern schnurstracks in den Supermarkt und kauften uns eine halbfertige Backmischung. Gott, waren wir cool. Der Tiroler Cake, der sich einen Küchentornado später auf unsere Zungen legte, war für mich eine Offenbarung. Dass ich den geschmacklosen Brocken von Betty Bossi überhaupt einmal angerührt hatte, erschien mir unvorstellbar. Ein paar Wochen später kam mir die Idee, zusätzliche Schoggistängeli in die Teigmischung zu geben, damit der Kuchen noch schokoladiger werden würde. Gesagt, getan -  und ich schwebte im siebten Kuchenhimmel. Mit diesem Standardkuchenrezept, das ich dann regelmässig an allen Geburtstagen, Pausenverkäufen und Familienfesten zubereitete, war ich seltsamerweise jahrelang zufrieden (während ich gleichzeitig Variationen von salzigen Gerichten aus aller Welt ausprobierte!). Als ich vegan wurde, mischte ich den Teig für den Tiroler Cake einfach selber, nahm Sojamilch, Margarine und schwarze Schokolade und liess die Eier weg. Aber im Grunde war es immer noch der Kuchen aus meiner Kindheit :D Der Wandel in meinem gedanklichen Kuchenlabor fing erst vor ungefähr zwei Jahren an. Da begann ich plötzlich meine Begeisterung vom salzigen Kochen auf das süsse Backen zu übertragen. Ich wagte mich sogar endlich an Torten. Und glaubt mir, es hat sich angefühlt wie eine Befreiung! Wie wenn man einfach mit allen Farben in einem weissen Raum herumspritzt und daraus ein Kunstwerk entsteht. Wild baking sozusagen :D Ich hatte jede Woche einen neuen Lieblingskuchen. Schokoladen-Kokos-Karamell-Zitronen-Mohn-Blaubeer-Sahne-Apfel-Mandel-Aprikosen-Mandel… Und sie wurden wirklich immer besser, geschmacklich aber auch unter gesundheitlichen Gesichtspunkten! Doch heute, meine Lieben, habe ich vielleicht die Krone der Kuchenschöpfung erreicht. Mein Gugelhupf aus Tahin, Walnüssen, Buchweizen- und Hafermehl, Dattelkaramell und Granatapfelkernen – er schmeckt wie ein arabisches Wiegelied. Liebkost die Seele und macht ehrlich glücklich. So sehr, dass sogar mir die Worte fehlen.


Rezept ergibt ein Gugelhupf
 
Für den Kuchen
125 g Hirse
125 g Haferflocken
150 g Medjooldatteln (entkernt)
100 g Tahin
300 ml Mandemilch (oder andere Pflanzenmilch)
2 Birnen (mittelgross)
100 g Baumnüsse
2 TL Backpulver
½ TL Natron
1 EL Weissweinessig (vegan)
5 Medjooldatteln (entsteint)

Für das Dattel-Tahin-Karamell
8 EL Dattelmelasse (alternativ: 8 EL pürierte Datteln und etwas mehr Wasser)
6 EL Tahin
6 EL Wasser

Ausserdem:
neutrales Öl, um den Kuchen einzufetten
½ Granatapfel


Den Ofen auf 180° vorheizen.

Dann die Hirse und Haferflocken nacheinander im Mixer zu feinem Mehl mahlen. Die beiden Mehlsorten in einer grossen Schüssel mit dem Backpulver und Natron mischen. Die Baumnüsse und die 5 Datteln fein hacken und zur Mehlmischung geben. Danach die Birnen waschen und mit der Röstireibe direkt zum Mehl reiben.

Nun die 150 g Datteln (entkernt) mit dem Tahin und der Mandelmilch pürieren, bis eine glatte Sauce entstanden ist. Die Dattel-Tahin-Mandelmilch-Mischung gemeinsam mit dem Weissweinessig unter das Mehl mischen.

Eine Gugelhupfform einfetten (z.B. mit Kokos- oder Rapsöl), danach den Kuchenteig einfüllen. Den Kuchen im vorgeheizten Ofen ca. 45 Minuten backen. Mit einem Zahnstocher überprüfen, ob der Kuchen fertig ist.

 
Währenddessen die Dattelmelasse mit dem Tahin und dem Wasser aufkochen. Falls das Karamell zu dick geworden ist, etwas mehr Wasser zugeben. Das fertige Karamell vom Herd nehmen.


Danach die Kerne aus dem halben Granatapfel klopfen oder pulen und in eine kleine Schüssel füllen.

Den fertigen Kuchen etwas auskühlen lassen, bevor er aus der Form auf einen Teller gestürzt wird. Dann das Karamell über den Kuchen giessen und alles mit den Granatapfelkernen garnieren.

 
Also weniger schreiben, weniger lesen, mehr backen und vor allem mehr geniessen ;)



P.S. habt Ihr gesehen, dass Ihr weiter unten das Rezept "Print friendly" haben und somit ab jetzt alles ausdrucken könnt? :)

Alles Liebe Ida

8 Kommentare:

  1. Der klingt klasse - ist er sehr nass innen? Sieht zumindest auf einem Foto so aus, als wäre er super softig.
    Alles Liebe
    Vegana

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    1. Vielen Dank Vegana :) also nass nicht aber schön feucht :)

      Ganz liebe Grüsse Ida

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  2. Tolle Kuchenkarriere. ;)
    Seiet aber auch mal wieder verdammt lecker aus...

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    1. :) ja das stimmt schon...

      Vielen lieben Dank!! <3

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  3. Hallo Ida,

    der Kuchen sieht traumhaft lecker aus :) eine Frage, wird das Dattelkaramell fest, also ist es wie ein Guss oder eher wie eine Soße?
    man sollte das dann gleich essen, oder? Möchte ihn bald nachmachen.

    Danke, LG
    Larissa

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    1. Vielen Dank liebe Larissa! Nein, die Konsistenz des Karamells bleibt so wie eine Karamellsauce die noch Sahne dabei hat. Also der Kuchen war nach zwei Stunden weg... :) aber ein Tag sollte er es schon schaffen :)

      Viel Spass dabei und liebe Grüsse

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  4. Sieht fantastisch aus! Ich vertrage Hafer leider nicht, denkst du man könnte die Haferflocken vielleicht durch buchweizenmehl o.ä. ersetzen?
    Liebe grüße und danke für das tolle Rezept!
    Jenny

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    1. Vielen Dank liebe Jenny! Das kannst Du ganz bestimmt durch ein anderes Mehl ersetzen...

      Viel Spass beim Backen :)

      Ganz liebe Grüsse Ida

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